888 Holdings PLC erwägt Rückzug aus Deutschland

888 holdingsLaut 888 Holdings sei ein Grund für den Rückzug die stetig komplizierter werdende rechtliche Situation für Online-Casino-Anbieter. Außerdem sei das Unternehmen aufgrund von Gewinneinbrüchen im Jahr 2017 momentan finanziell hoch belastet.

Das Online-Glücksspielunternehmen soll neben einer für das Jahr 2017 geltenden Mehrwertsteuer-Nachzahlung von mehr als 45 Millionen US-Dollar ebenfalls noch stark mit der von der UK Gambling Commission erteilten Geldstrafe in Höhe von 7,8 Millionen Pfund, welche im Spätsommer 2017 auferlegt wurde, belastet sein.

UKGC

Die Strafgeldhöhe ist nach Angaben der UK Gambling Commission die höchste, jemals auferlegte Strafzahlung, die jemals im Vereinigten Königreich verhängt wurde. 888 Holdings hatte Tausende Spielersperren aufgrund eines technischen Fehlers ignoriert und darüber hinaus unnatürlich hohe Gambling-Einsätze nicht weiterverfolgt.

Enttäuschender Jahresbericht

Im Jahresabschlussbericht, welcher am 20. März 2018 von 888 Holdings veröffentlicht wurde, berichtet das Unternehmen, den Status und den Umfang des Angebots für den deutschen Markt aufgrund von regulatorischen Unsicherheiten im Land neu analysieren zu müssen. Vorankündigungen auf eine eventuelle Revision der Geschäfts- und Rechtsabteilung der Firma wurden bereits im Oktober 2017 öffentlich gemacht.

888 sei nach eigenen Angaben „sehr enttäuscht“ und fürchtet nun den deutschen Markt komplett verlassen zu müssen. Hinzu kommt, dass das Bundesland Baden-Württemberg die Lizenz für ein Tochterunternehmen der 888 verweigert hat. Baden Württemberg zählte als dritt größtes Bundesland der Republik stets zu einem wichtigen Marktteilnehmer der 888 Holdings.

Schwierigkeiten am Börsenmarkt

888 Holdings BörsenmarktLaut Angaben von 888 Holdings haben sich auch andere Anbieter aus dem deutschen Glücksspielmarkt zurückziehen müssen. Hierzu zählen nicht nur Anbieter von Online-Glücksspielen, sondern auch diverse Zahlungsdienstleistungsfirmen.

Schlechte Nachrichten gab es für die 888 letzten Frühling und Herbst ebenfalls an der Börse. Grund dafür waren insbesondere die negativen Schlagzeilen, die dafür sorgten, dass die Aktienkurse stetig fielen.

Bereits im Mai 2017 hatten die Gebrüder Ben-Yitzhak einen Großteil ihrer Wertpapiere verkauft.

Der O Shaked Shares Trust besaß bis Anfang Oktober 2017 mehr als 46 Millionen Anteile an der 888 Holdings. Dann kam es seitens der Gründerfamilie zu einem überraschenden Wertpapier-Verkauf, worauf der Aktienkurs auf 5 Prozent abfiel. Die Anteile wurden jeweils zu einem Preis von 243 Pence verkauft, was einem Gesamtbetrag von rund 112 Millionen Pfund entspricht.

Mit diesem Verkauf hat der Trust seine Beteiligung an 888 vollständig beendet und wird keine Anteile mehr an der Gesellschaft halten. 888 Holdings erhält außerdem keinerlei Erlöse aus dem Verkauf. Noch als letzter Mitgründer verbleibend hält Avi Shakes rund 24 Prozent an der 888 Holdings.